Dänemark von Ærø nach Grenå – Unser Törnbericht Juni 2023

🧭 Factsheet

Route: Von Ærø nach Grenå
Zeitraum: 2. bis 30. Juni 2023
Logge: 174 Seemeilen
Hafentage: 21
Ankertage: 6
Highlight: Schweinswale


📍 Unsere Route & Etappen

Etappe 1: Ærøskøbing → Lohals

Bei traumhaftem Wetter und bestem Segewind machten wir uns auf die erste Etappe nach Lohals auf Langeland. Die knapp 38 Meilen unterbrachen wir in der wunderschönen Ankerbucht Lindelsne Nor ungefähr auf der Hälfte. Dort gab es eine Boje der Danske Turseilere, die man auch als Gast benutzen kann. Am zweiten Tag war dann leider erst Wind, als wir kurz vor Lohals an der Nordspitze Langelands ankamen. Klar, perfekt zu Anlegen. Danke, Petrus! Dann entpuppte sich Lohals auch gleich als unser erster Albtraumhafen. Ohne richtige Ahnung, wie groß welche Boxen sind, steuerten wir die erstbeste grüne an. Die war leider zu eng. Also wieder auskämpfen und aus der Gasse kommen. Ein netter Däne zeigte uns dann auf eine passende freie an seinem Steg und half uns beim Anlegen. Die Duschen, Toiletten und der Kochbereich waren so schmuddelig, dass wir alles so gut wie nie benutzten. Einzig von den Mieträdern machten wir Gebrauch und machten eine Rundtour um den Ort.

Etappe 2: Lohals → Nyborg

Von Lohals war es nur ein kleiner Hopfs von 17 nm rüber nach Nyborg. In der Mittagspause verlegten wir uns erst an die Boje vor der Stadt und später in den Stadthafen. An der Boje hatten wir das erste Mal die Gelegenheit unser neues Batteriesetup unter Alltagsbedingungen zu testen. Wir machten unsere ersten Meetings vor Anker. Unsere dänische SIM-Karte im Router lieferte genügend Datenvolumen, dass das gut funktionierte. Der Hafen von Nyborg war sehr gut organisiert und die Serviceanlagen supersauber. Gleich in der Nähe ein großer Supermarkt und eine hübsche Altstadt. So warteten wir ganz entspannt auf schönes Wetter zum Weiterfahren.

Etappe 3: Nyborg → Kerteminde

Wir fuhren nicht direkt weiter nach Kerteminde, sondern zunächst erst einmal nur durch die Beltbrücke und nach Romsø. Das kleine Inselchen mitten im großen Belt wollten wir uns nicht entgehen lassen. Leider hatten wir am schönen Südufer an der Boje keinen Empfang und mussten an die Westküste ausweichen. Dort dagegen war es leider sehr viel Schwell von der Schifffahrt im Belt. Das ist eben der Nachteil am Arbeitsleben unter Segeln. Nach einer unruhigen Nacht ging es an Richtung Kerteminde, aber wir wollten das schöne Wetter lieber noch etwas vor Anker genießen. Absoluter Volltreffer, denn Abends kamen in Hverringe Klint regelmäßig Schweinswale vorbei. Die Marina von Kerteminde war zwar teuer aber auch sehr gut. Und in Kerteminde gibts eine der besten Eisdielen Dänemarks. Wir können nicht sagen, ob es stimmt, aber das Eis war megalecker.

Etappe 4: Kerteminde →Ballen (Samsø)

Von Fyn (Fünen) nach Samsø sind es nur rund 24 nm. Bei mäßigem Wind und trübem Wetter haben wir uns auf den Weg gemacht. Unterwegs musste – wie so oft in Dänemark – der Motor mithelfen. Im Juni war es oft sehr windig (für uns Anfänger zu windig) oder nahezu windstill. In Ballen angekommen, waren wir froh, dass es nicht viel Wind war. Denn der Hafen ist sowas von eng. Aber mit ein bisschen Geduld und netten Stegnachbarn konnten wir TIAMAT in eine der Boxen bringen. Samsø haben wir zu einem unserer Lieblingsinseln erkoren.

Etappe 5: Ballen (Samsø) →Aarhus

Nach einigen Hafentagen wollten wir an einem Wochenende auch noch mal einen Ankerplatz ausprobieren und fuhren an die Nordspitze. Dort warfen wir den Anker, ohne uns groß Gedanken ums Einfahren zu machen. Es war ja schönes Wetter. Am nächsten Tag sahen wir, denn man konnte bis zum Boden schauen, dass wir den Rocna wirklich eher hingeschmissen hatten. Er lag verkehrtherum auf dem Meeresboden. Zum Glück war die Nacht kein Wind. Am Sonntag machten wir dann noch den Katzensprung rüber nach Aarhus, auch hier wieder nur unter Motor. Der Vorteil: in der spiegelglatten See konnte man nicht nur durch das glasklare Wasser bis zum Boden schauen, sondern auch Schweinswale beobachten. Eine ganze Schule, inklusive Jungen! Aarhus, fanden wir, ist eine schöne Stadt mit historischen Ecken und einem architektonisch atemberaubenden neuen Viertel direkt am Wasser. Fans moderner Architektur sollten sich das nicht entgehen lassen. Der Hafen dagegen war eng, voll und Duschen und Toiletten in einem etwas abgeranzten Vereinsheim. Da mehrere verschiedene Vereine dort Bereiche zur Verfügung stellen, kann man schlecht sagen, was man bekommt. Nach ein paar Tagen wollten wir aber sowieso weiter.

Etappe 5: Aarhus →Grenå

Unsere letzte Etappe entlang der dänischen Küste führte uns noch rund 40 Meilen nördlich von Aarhus gelegene Grenå. Endlich mal wieder segeln, auch wenn kein Geschwindigkeitsrekord in Sicht war. Dafür war genug Zeit, ein paar Messungen mit meinem Sextanten zu machen. Das hatte ich noch gar nicht geübt unter Realbedingungen von Bord aus. Gar nicht mal so einfach, die Bootsbewegungen auszugleichen.

🗺️ Besondere Erlebnisse & Learnings

  • Das Ankermanöver müssen wir noch mal üben 😁
  • Schweinswale am Ankerplatz vor Kerteminde.
  • Die Großschifffahrt ist nicht immer bereit, einem Segelboot auszuweichen. Der Tanker, dem wir auf dem Weg nach Grenå begegneten, hätte uns beinahe „überfahren“.

⚓ Unser Lieblingsort dieses Törns

💡 Praktische Tipps für Nachsegler

  • Im Hafen von Ærøskøbing gab es für längeren Aufenthalt Rabatt aufs Liegegeld.
  • Grenå ist ein moderner, gut organisierter Hafen und schöner Absprung übers Kattegat nach Schweden oder Anholt. Aber schön ist der Ort nicht.

🖼️ Galerie

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