🧭 Factsheet
Route: Von Stavern nach Mandal
Zeitraum: 21. bis 27. April 2025
Logge: 122 Seemeilen
Hafentage: 3
Ankertage: 0
Highlight: Das erste Mal längsseits an einer Schäre festgemacht.
📍 Unsere Route & Etappen
Etappe 1: Stavern → Arendal

Unser erster Schlag in Norwegen am Ostermontag war direkt ein für unsere Verhältnisse langer. 53 Seemeilen hatten wir uns vorgenommen, um direkt nach Arendal zu kommen. Raumer Wind (von hinten) war angesagt aus nordöstlicher Richtung. Erst fuhren wir nur mit dem Groß, später als der Wind mehr wurde und auch ein bisschen nördlicher war, nahmen wir die Genua dazu. In Arendal wollten wir bis zum Wochenende bleiben, um mal wieder ein paar Dinge abarbeiten zu können.
Etappe 2: Arendal → Indre Maløya
Am Freitag starteten wir direkt nach der Arbeit ins Segelwochenende. Unsere Vorräte hatten wir in Arendal noch einmal aufgestockt, sodass wir uns darum nicht sorgen mussten. Wind war so gut wie keiner, also suchten wir uns in der Nähe von Mandal eine kleine süße Ankerbucht aus, die auch eine Schäre zum längsseits anlegen haben sollte. Das hatten wir uns in den ganzen zwei Jahren Schweden nicht getraut. Also tuckerten wir unter Motor raus aus Mandal und dann nordwestlich. Angekommen in der Ankerbucht fanden wir schnell den Stein und sahen auch die eingeschlagenen Ösen zum Festmachen. Wir packten alle Fender, die wir hatten an die Backbordseite und fuhren erstmal im knapp an den Stein, um die Tiefe zu checken. Passte alles. Mit unserem Tiefgang von 1,35 m auch eigentlich selten ein Problem. Dennoch sah man wegen der vielen Wasserpflanzen schlecht, wie der Stein unter Wasser weiterging. Doch wir nahmen all unseren Mut zusammen und fuhren ganz vorsichtig ran. Antje hüpfte rüber und machte die Leinen an den Ösen und vorsichtig an einem Baum fest. Geschafft! Das mussten wir erstmal begießen.

Etappe 3: Indre Maløya → Bragdøya (Kristiansand)
Morgens konnten wir erstmal in Ruhe ein Käffchen trinken, denn der angesagte Wind ließ auf sich warten. Danach starteten wir. Nach ein bisschen motoren kam der versprochene Wind und bescherte uns pures Segelvergüngen mit unserem Halbwinder. Für den leichten, achterlichen Wind genau das richtige. Kurz vor Kristiansand packen wir den wieder in den Sack und fuhren in die recht große Bucht vor Kristiansand. Bragdøya, eine kleine Insel davor war unser zweites Etappenziel. Auf die Stadt hatten wir keine Lust. Der kleine Steg ist kostenfrei und bietet außer etwas zum Festmachen keinen Service. Über die Insel kann man herrlich durch den Wald spazierengehen. Auf dem Werftgelände liegen viele alte Holzschiffe. Sehr sehenswert, wenn man an Schifffbau interessiert ist.
Etappe 4: Bragdøya →Mandal
Am Sonntag drehte der Wind auf West und wir hatten seit langem mal wieder einen Törn hoch am Wind. Wir versuchten uns erstmal weg von der Küste zu motoren, da wir dachten, dass der Wind dort etwas mehr wird als direkt vor der Küste. Das klappte noch. Zweimal wendeten wir, um zu kreuzen. als wir ziemlich weit draußen im Skagerrak waren, war plötzlich der Wind weg, dafür starke Strömung und hohe Wellen, die das Boot gut hin- und herschaukelten. An steuern war nicht mehr zu denken, so stark wurden wir abgebremst, wenn wir in die Wellen stampften. Also Motor an und den hinter uns bringen.
Mandal empfang uns dann mit schönem Wetter und einen tollen Hafen. Wir blieben hier bis Ende April und segelten erst im mai weiter. Zwischendurch hatten wir auch mal Besuch vom Zoll. Die netten Zöllner kontrollierten unsere Pässe, fragten nach Waren zum Verzollen und gaben uns gute Tipps für die Weiterreise. mandal hat uns sehr gut gefallen. Der Hafen war absolut perfekt, zwei Supermärkte in der Nähe und ein schöner Wald mit Strand. Fürs Baden wars noch zu kalt, aber in dem großen Waldstück konnte man herrlich laufen gehen und wandern.

🗺️ Besondere Erlebnisse & Learnings
- Längsseits am Stein anlegen ist irgendwie einfacher als mit Heckanker. Aber man braucht ein ruhiges Plätzchen ohne Tide und Schwell.
⚓ Unser Lieblingsort dieses Törns
💡 Praktische Tipps für Nachsegler
- Neben Windy haben wir für die Törnplanung an der Südküste auch die Seite des dänischen Wetterinstituts DMI.dk und Barentswatch.no verwendet. Damit ließen sich Strömungsverhältnisse und Wellen besser einschätzen.
- Viele Häfen in Norwegen verwenden GoMarina. Es lohnt sich, die App zu installieren.
🖼️ Galerie


