Schweden Westküste Bohuslän – Törnbericht August 2023

🧭 Factsheet

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📍 Unsere Route & Etappen

Etappe 1: Kalvsund (Kalven) → Uddevalla

Die Wetterfrösche waren sich einig, ein größeres Sturmtief ist im Anmarsch, dass das Skagerrak mit voller Wucht trifft. Ein schwedischer Freund gab uns den Tipp, doch seiner Heimatstadt Uddevalla einen Besuch abzustatten. Schön geschützt hinter Orust und Tjörn würden wir nicht viel abbekommen vom Wind. Mit guten Südwind lassen wir uns die Küste hochpusten und biegen dann vor Tjörn östlich ab. Wir kommen an der kleinen süßen Insel Lilla Brattön vorbei und entscheiden spontan hierzubleiben. Der Steg war fast leer und so können wir in Ruhe üben, mit einer Heckboje anzulegen. Am nächsten Tag motoren wir die 20 übrigen Seemeilen nach Uddevalla. Wind hat man so weit weg von der Küste selten. Uddevalla ist eine größere Stadt. Das Heimatmuseum, das gegenüber dem Hafen liegt, ist interessant und so verbringen wir einige Stunden mit der Geschichte Bohusläns und üben Schwedisch, da die wenigsten Exponate in Englisch beschriftet sind.

Etappe 2: Uddevalla → Lysekil

Drei Tage später ist der Sturm vorbei und wir können weiter nordwärts. Mit einem Zwischenstop für einen Tag an einer SXK-Boje in Rörbäcke kile tingeln wir – wieder unter Motor – in den engen Fahrwassern zwischen Orust und dem Festland und an Bassholmen vorbei Richtung Lysekil. Der Hafen von Lysekil ist zwar nicht günstig, bietet aber einen all-inclusive Service mit absolut perfekten Sanitäranlagen.

Um die Stadt herum liegt ein wunderschönes Küstengebiet zum Wandern (Stångehuvud) mit einem kleinen Leuchtturm und einmaligen Gesteinsformationen. Die raue Bohuslän-Küste wird mein heimlicher Favorit Schwedens. Wir bleiben eine Woche, weil es uns hier so gut gefällt und erkunden die Gegend.

Etappe 3: Lysekil → Malmön

Den Katzensprung von 6 sm bis zum Ankerplatz Näverkärsskilen können wir endlich mal wieder segeln. Die Bucht ist traumhaft und wir bleiben zwei Tage. Nach Malmön geht’s dann am übernächsten Tag wieder unter Motor. Für die zweieinhalb Meilen will keiner die Segel auspacken. Auch Malmön können wir nur empfehlen. Wenn das Boot nicht allzugroß ist, empfehlen wir den kleineren Fiskehamnen zwischen der kleinen Insel Kalven und Malmön. In dem kleinen Bassin muss man an Lazylines (aka Slimelines) anlegen. Das hassen wir so sehr, dass wir solche Häfen nur in der Vor-/Nachsaison anlaufen, wo man auch längsseits festmachen kann.

Etappe 4: Malmön →Smögen

Jetzt da es in allen Häfen leerer geworden ist, fahren wir nach einem erneuten Zwischenstopp an einer Boje in Näverkärsskilen (irgendwie lieben wir diese Bucht) nach Smögen. Auch wenn der Hafen in der Nebensaison weniger voll und verdammt günstig ist (80 SEK), uns war es auf der kleinen Insel einfach zu voll. Viele Touristen nutzten das halbwegs gute Spätsommerwetter für einen Ausflug hierher. Alle schoben sich auf der Hafenmole entlang den Geschäften vorbei. Nicht unsers.

Etappe 5: Smögen→Fjällbacka

Die ersten zehn Meilen zu unserer Ankerbucht segeln wir halb nur mit dem Vorsegel an Kungshamn vorbei und motoren dann durch den Sotekanal. Hier darf man nicht segeln und nur maximal 5kn schnell fahren. Perfekt für einen entspannten Sonntagsausflug. Die absolut wunderschöne Bucht, eingeschlossen zwischen den Inseln Långö und Valön, bietet guten Schutz vor Wind und Welle. Wir liegen ein bisschen länger als erlaubt (eigentlich nur 24 Stunden Aufenthalt) an einer der sieben SXK-Bojen. Aber es sind um diese Zeit eh genügend frei. Die restlichen zehn Meilen nach Fjällbacka werden wieder nur mit Vorsegel zurückgelegt. Für so kurze Strecken lohnt es sich nicht, das Groß auszupacken. Fjällbacka wird unser nördlichstes Reiseziel 2023 sein. Wir kehren nun um und fahren zurück Richtung Süden. Wir haben einen Winterplatz in Malmö. Perfekt für den Start zur Saison 2024, denn wir wollen in die Ostsee.

🗺️ Besondere Erlebnisse & Learnings

• Sotekanalen mit tollen Schwedenhäuschen
• Erstes Mal an einer Heckboje angelegt. In der Ostsee muss das dann sitzen.

⚓ Unser Lieblingsort dieses Törns

• Lysekil

💡 Praktische Tipps für Nachsegler

• Die blauen Bojen des SXK sind ausschließlich für Mitglieder. Das kann man aber auch als Deutscher werden und sein Boot registrieren. Das kostet zum Mitgliedsbeitrag noch einmal einmalig 75 €. Dafür bekommt man jährlich eine „Bojflagga“ und kann die Bojen nutzen.

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