Schweden von Tjockö nach Vattenholmen – Törnbericht August 2024

🧭 Factsheet

Route: Von Tjokö nach Vattenholmen
Zeitraum: 9. bis 31. August 2024
Logge: 158 Seemeilen
Hafentage: 5
Ankertage: 3
Highlight: Polarlichter über Tiamat


📍 Unsere Route & Etappen

Etappe 1: Tjockö → Högmarsö

Wir sind fast wieder dort gelandet, wo wir Ende Juni zu den Ålands gestartet sind. Nach einer Nacht vor Anker in Tjockö verstecken wir uns vor dem starken Südwind, der bereits seit Tagen angekündigt wurde, an der nördlichen Seite von Högmarsö (Norrviken). Die Bucht ist rundherum geschützt und wir merken fast nichts von dem Wind.

Etappe 2: Högmarsö → Nynäshamn

Die zweite Urlaubswoche machen wir noch ein bisschen Inselhopping Richtung Nynäshamn. Zunächst geht von Högmarsö nach Ramsmora (Boje), wo wir ein wenig mit unserer Besegelung herumprobieren: Das Goß einfach gerefft, die Genua zweifach und die Fock geht für um die 20 Knoten richtig gut. Als nächster Stop war Runmarö geplant. Es war nicht weit, aber durch die wunderschönen Stockholmer Schären trotzdem ein toller Trip. Eine absolute Perle war für uns Västra Runmaren, Eigentlich hatten wir uns einen Platz herausgesucht, wo wir das erste Mal Schärenankern wollten. Aber dort angekommen wollten wir nicht bleiben. Überall langen Fischernetze, kaputte Krabbenpötte. Nicht einladend. Dafür hier umso mehr. Klares Wasser, ein kleines Wäldchen, ein Barbecue-Platz. Perfekt. Danach noch einen Stop auf Utö, wo wir wieder an der Kirche lagen (Kyrkviken) und unseren Freund Tobias noch mal wiedertrafen. In Nynäshamn wuschen wir noch mal Wäsche und kauften ein.

Etappe 3: Nynäshamn → Öja

Endlich wieder raus aus der Stadt und der engen Marina, rein in die Schärenwelt von Nyköping. Erster Stop in Valsviken, nur 3 Meilen vor Nynäshamn. Am nächsten Tag ging es durch den Dragets Kanal. Gerade mal so breit wie unsere Tiamat (rund 4 Meter) und durch Bäume begrenzte lichte Höhe um die 16 Meter eher was für kleinere Schiffe. Tief ist es dort durchgehend um die 2 Meter. Ein absolutes Erlebnis. Wir ankerten eine Nacht in Paltmarsholmen und am nächsten Tag ging es nach Öja. Wir hatten uns den nördlichen Hafen ausgesucht. Nicht empfehlenswert. Ungepflegt, unruhig und unfassbar teuer (385 SEK). Die Insel jedoch ist eine Augenweide.

Etappe 4: Öja →Trosa

Nach Trosa mussten wir den nächsten Tag wieder motoren. der achterliche Wind war zu schwach zum segeln. Dort angekommen waren wir direkt verliebt in das kleine Örtchen. Es war ein bisschen wie eine Mischung aus Schweden (Häuschen) und Niederlande (Grachten), denn es wand sich das Trosaån durch die Stadt und es gab kleine Brücken über den Fluss. Die stürmischen Tage haben wir hier gut verbracht und die nette Hafenmeisterin gab uns noch 20% Rabatt für unseren einwöchigen Aufenthalt.

Etappe 5: Trosa→Lacka

Auch wenn wir uns in Trosa sehr wohl fühlten, wurde es Zeit weiterzuziehen. Endlich wieder ankern und die herrliche ostschwedische Natur genießen. Erster Halt war vor Askö (Sandviken). Auf unserer Fahrt von da nach Lacka kamen wir, sobald wir um die Spitze von Askö herumgefahren waren, in richtig dichten Nebel. Wir machten zwischen Kalskär und Ljungskär an einer Boje fest und ich erkundete mit dem Dinghy noch ein Stündchen die umliegenden kleinen Schären.

Etappe 6: Lacka → Vattenholmen

Der krönende Abschluss (fast) unserer Zeit in den ostschwedischen Schären war jedoch Ringsön, wo wir erst einen Tag vor Anker lagen und einen Plan schmiedeten. Endlich Schärenankern. Am Freitagnachmittag nach der Arbeit gab es eine Manöverbesprechung und dann nahmen wir all unseren Mut zusammen und fuhren an den Stein. Der Heckanker saß sofort und auch wenn es allem in allem eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat, bis wir alle Landleinen irgendwo festmachen konnten (es gab keine Ringe), war ich überglücklich. Nur so ist Schwedensegeln richtig.

Und als ob uns das Universum unseren Mut belohnen wollte, gab es in der Nacht Polarlichter über Schweden. Und was für welche. Wir saßen mit einem Bier auf der Schäre und haben uns nicht sattsehen können. Mit guten Reisewind aus Norden ging es am letzten Augusttag zum letzten Ankerplatz an der Ostküste: Vattenholmen (einer Insel im Bråvikens Naturreservat, Nyköping).

Segeln in Ostschweden

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Uns gefiel die Ostsee mit ihrem meist gemäßigten Winden und kleinen Wellen. Die Schären hier sind grüner als an der Westküste und das Wasser wärmer. Dafür aber mit vielen Quallen und ohne andere Meeresfauna.

🗺️ Besondere Erlebnisse & Learnings

  • Mit dem Bug voran an einer Schäre geankert.
  • Herrliche Polarlichter-Nacht auf Ringsö.
  • Dragets Kanal durchfahren

⚓ Unser Lieblingsort dieses Törns

  • Trosa

💡 Praktische Tipps für Nachsegler

🖼️ Galerie